Das war die Hauptversammlung
Eigentlich sollte die ordentliche Hauptversammlung bereits am 20. November 2024 stattfinden. Weil die Gröner Group GmbH, eine wesentliche Schuldnerin der Gesellschaft, kurz zuvor einen Insolvenzantrag gestellt hatte, fand die Hauptversammlung mit unter anderem einem geänderten Konzernlagebericht Ende Januar statt. Die wichtigsten Punkte in der Zusammenfassung.

Um 18:02 Uhr begann die ordentliche Hauptversammlung im Green Place des BBBank Wildpark. Aktionärinnen und Aktionäre waren in der Stückzahl von 3.133.243 Aktien mit ebenso vielen Stimmen vertreten. Das entspricht 95,39% des eingetragenen Grundkapitals. Nach der Begrüßung durch den Aufsichtsratsvorsitzenden Wolfgang Grenke ging es zu den insgesamt fünf Tagesordnungspunkten.
In TOP 1 trug Wolfgang Grenke den Bericht des Aufsichtsrats vor. Mit Ablauf der Hauptversammlung schied Andreas Ullrich aus dem Aufsichtsrat aus, der für seine geleistete Arbeit Applaus erntete. Der KSC e.V. hat dem Votum der ordentlichen Mitgliederversammlung vom 19.11.2024 entsprechend Herrn Dr. Serhan Ili für eine Amtszeit in den Aufsichtsrat entsendet. Gleiches gilt für Wolfgang Grenke und Martin Löffler, deren Amtszeit mit Ablauf der Hauptversammlung endete und die daraufhin erneut in den Aufsichtsrat der Gesellschaft entsendet wurden.
KSC-Geschäftsführer Michael Becker präsentierte anschließend den geänderten Konzernlagebericht der Gesellschaft und den Konzernabschluss – jeweils für die Saison 2023/24. Dabei ging Becker auf die Aktionärsstruktur mit seinen rund 2.000 Aktionärinnen und Aktionären, die Entwicklung im sportlichen Bereich und den finanziellen Bereich mit einem Rekordumsatz von 47,2 Millionen Euro ein und fasste das Geschäftsjahr bedingt durch den Insolvenzantrag der Gröner Group GmbH mit einem Jahresfehlbetrag von 184.000 Euro zusammen.
Dabei konnte Becker auf das sportlich erfolgreichste Jahr der jüngeren Vereinsgeschichte mit dem Erreichen von Platz fünf und der Wiedereinführung der U23 im Sommer 2024 zurückblicken. Auch der Ausblick in die Zukunft gestaltet sich positiv: „Die Planungen sehen derzeit im Jahresergebnis für das laufende Geschäftsjahr 2024/25 ein positives Ergebnis vor“, sagte Becker – unter anderem bedingt durch eine gute Hinrunde mit höheren Einnahmen im Stadionbereich und ungeplanten Transfererlösen. Ziel sei es, sportlich „weiter oben dabeizubleiben und oben anzugreifen“.
Im Anschluss fand die Diskussion aller Tagesordnungspunkte in Form einer Generaldebatte statt. In dieser konnten alle Aktionärinnen und Aktionäre sowie Aktionärsvertreter Fragen zu allen Tagesordnungspunkten stellen. Ex-KSC-Vizepräsident Martin Müller nutzte diese Gelegenheit als Erster für das Vortragen eines äußerst umfangreichen Fragenkatalogs, welcher mehr als zehn Minuten in Anspruch nahm. Daraufhin wurde die Hauptversammlung zur Sammlung der Antworten für rund 45 Minuten pausiert. Im Anschluss beantwortete Geschäftsführer Michael Becker detailliert alle Fragen. Hierbei ging es unter anderem um diverse Punkte aus dem Jahresabschluss, einem möglichen strategischen Investor sowie der allgemeinen Entwicklung des Unternehmens.
Einen zweiten Aktionär interessierte, welche Rechts- und Beratungskosten sowie sonstige Ausgaben bisher rund um die Personalie Martin Müller für den KSC angefallen sind. Der Wert wurde auf 180.000 Euro beziffert, wobei ein Teil der Kosten dem KSC eV zuzuordnen sind. Nicht enthalten sind hierbei die Kosten, welche im Zusammenhang mit den Firmen der Gröner Gruppe, wie unter anderem die Verschiebung der Hauptversammlung, angefallen sind. Da es keine weiteren Fragen gab, wurde die Generaldebatte um 19:53 Uhr geschlossen.
Vor Beginn der Abstimmungen wurde die Präsenz festgestellt. Die fünf Tagesordnungspunkte wurden in der Abstimmung allesamt einstimmig bejaht. So wurde im TOP 1 der geänderte Jahresabschluss der Karlsruher Sport-Club Mühlburg-Phönix GmbH & Co. KGaA zum 30. Juni 2024 in der vorgelegten Fassung festgestellt.
In TOP 2 wurde die persönlich haftende Gesellschafterin der Karlsruher Sport-Club Mühlburg-Phönix GmbH & Co. KGaA für das Geschäftsjahr 2023/2024 entlastet. Ebenso wurden in TOP 3 die amtierenden Mitglieder des Aufsichtsrats für den Zeitraum des Geschäftsjahrs 2023/2024 entlastet.
Im Anschluss stand die Wahl des Abschlussprüfers und des Konzernabschlussprüfers für das Geschäftsjahr 2023/24 an. Der Aufsichtsrat schlug dabei vor, die Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft RSM Ebner Stolz GmbH & Co. KG zu wählen. Dieser Antrag wurde bestätigt.
Im fünften und letzten Tagesordnungspunkt ging es um einen Gewinnabführungsvertrag zwischen dem Karlsruher Sport-Club Mühlburg-Phönix GmbH & Co. KGaA und der KSC Betriebsgesellschaft Stadion mbH. Ziel ist es, die Jahresüberschüsse der KSC Betriebsgesellschaft Stadion mbH innerhalb des Konzerns steuerlich besser nutzen zu können. Hierfür wurde bereits am 01.10.2024 ein Gewinnabführungsvertrag geschlossen.
Durch Abschluss des Gewinnabführungsvertrages soll eine steuerliche Organschaft zwischen der Karlsruher Sport-Club Mühlburg-Phönix GmbH & Co. KGaA (Organträgerin) auf der einen Seite und der KSC Betriebsgesellschaft Stadion mbH (Organgesellschaft) auf der anderen Seite begründet werden. Der Gewinnabführungsvertrag bedarf zu seiner Wirksamkeit unter anderem auch der Zustimmung der Hauptversammlung der Organträgerin. Der Antrag wurde bei der ordentlichen Hauptversammlung ebenfalls einstimmig bejaht.
Um 20:13 Uhr schloss Wolfgang Grenke die ordentliche Hauptversammlung.
Die Abstimmungsergebnisse:
TOP 1: 100%-Ja-Stimmen
TOP 2: 100%-Ja-Stimmen
TOP 3: 100%-Ja-Stimmen
TOP 4: 100%-Ja-Stimmen
TOP 5: 100%-Ja-Stimmen